Alle Artikel von Kaffeehaussitzer

Schuld und Reue

Als ich das Buch „I Saw a Man“ von Owen Sheers fertig gelesen hatte, musste ich erst einmal durchatmen. Dann aber gleich meine Begeisterung auf Twitter zum Ausdruck bringen, indem ich es dort als „absolute Leseempfehlung“ anpries. Daraufhin entspann sich …

Ein schemenhafter Gruß

Gemeinhin bezeichnen wir das Mittelalter als „finster“, zum einen, weil das Leben damals oft hart, kurz und entbehrungsreich war. Zum anderen aber auch, weil wir nicht viel darüber wissen. Aus alten Handschriften, Büchern, Aufzeichnungen oder durch die Arbeit der Archäologen …

Felsen, Schnee und Tod

Ein fünfzehnjähriges Mädchen aus Meran in Südtirol schneidet sich die Haare kurz, besorgt sich Männerkleidung und zieht in den Krieg, um den Vater an der Front zu suchen. Dies ist die wahre Geschichte von Victoria Savs, erzählt von David Pfeifer in …

Vaters Land

Am plötzlichen und spurlosen Verschwinden seines Vaters droht ein Heranwachsender zu zerbrechen. Über zwanzig Jahre später macht er sich auf die Suche nach dem Verschwundenen, um sein zerrüttetes Leben in den Griff zu bekommen. So könnte man das Buch „…

Dokument der Hilflosigkeit

Flüchtlingskrise, ein Europa, das auseinanderzubrechen droht, ein neuer Kalter Krieg am Horizont – die Nachrichtenlage ist zur Zeit so bedrückend wie schon lange nicht mehr. Dabei gerät ein Thema völlig aus dem Fokus; ein Thema, das aber eine ebenso gewaltige …

Woodrell-Lesetag in Berlin

Eigentlich sollte dies ein Text über die Ozarks-Trilogie von Daniel Woodrell werden. „Der Tod von Sweet Mister“ und „Winters Knochen“ standen schon lange ungelesen im Regal, das Erscheinen der Neuübersetzung von „Tomatenrot“ war der perfekte Anlass, alle drei Bände hintereinander zu …

Reise durch die Zwischenwelt

Die Suche nach einer verschwundenen Person, ein Roadtrip durch eine Welt im Umbruch und jede Menge zeitgeschichtlicher Hintergrund: Der Klappentext zu „Morgenland“ von Stephan Abarbanell versprach ein Buch ganz nach meinem Geschmack. Und genau das ist es dann auch gewesen. Ein …

Weg.Gegangen

Das Buch „An den Rändern der Welt“ von Olivier Adam habe ich vor über fünf Monaten gelesen und es hat mich seit Jahren kein Roman so berührt und getroffen wie dieser. Seither überlege ich, wie ich diese Begeisterung in Worte fassen kann. …

Mit dem Tod am Tresen

Frankfurter Buchmesse 2015: Ich war gerade bei Kiepenheuer & Witsch in ein Gespräch vertieft, als ein Typ durch den Messestand gerauscht kam. Er war Anfang vierzig und schaffte es, gleichzeitig aufgedreht, müde, gut gelaunt und cool zu wirken. In alle …

Sieben Kilogramm Ästhetik

Ein Markenzeichen des Taschen Verlags sind die hochwertigen, voluminösen Prachtbände zu völlig unterschiedlichen Themen. Mit dem Band „Deutschland um 1900 – Ein Porträt in Farbe“ ist ein weiteres Exemplar erschienen, eine fast sieben Kilogramm schwere Photo-Zeitreise in eine längst vergangene Welt. …

Erdöl-Sozialismus

Jeder, der die Ereignisse des 9. November 1989 erlebt hat, erinnert sich an die Rede des SED-Funktionärs Günter Schabowski, in der er für alle Anwesenden vollkommen überraschend die Öffnung der DDR-Grenzen ankündigte. „Das trifft nach meiner Kenntnis…ist das sofort, unverzüglich“ …

Vom Verlag zur Marke

Anfang November 2015 war ich zu einem Verlagsempfang im Kölner Gürzenich eingeladen. Der Gürzenich ist der zentrale Festsaal der Stadt – und zu feiern gab es etwas Besonderes: Der Carl Heymanns Verlag – einer der renommierten juristischen Fachverlage in Deutschland – wurde …

Noch Fragen?

Der Literaturkritiker, Journalist, Schriftsteller und unermüdliche Listenersteller Stefan Mesch hat auf seinem Blog „Blogfragen für Buchblogger – Fragen zum Mitnehmen“ bereitgestellt. Er möchte dadurch mehr über die Menschen hinter den von ihm besuchten Literaturblogs erfahren. Da auch der Kaffeehaussitzer regelmäßig …

Venceremos! Und Kybernetik

Zwischen 1970 und 1973 schaute die ganze Welt auf Chile. Dessen Präsident Salvador Allende versuchte in dieser Zeit auf demokratischem Weg einen sozialistischen Staat aufzubauen. Die drei Jahre waren geprägt von der Hoffnung derer, die an eine gerechte Gesellschaft glaubten, und …