Schüchternheit und Literatur – Zaudern, zagen, Worte wagen
Die Romantik prägte das Bild des schüchternen, empfindsamen Dichtertypus, der sich fremd und untauglich fühlt in der Realität. Angetrieben von der Sehnsucht nach Einheit und Ganzheit erschafft er ein Reich der Poesie. (Erstsendung am 29….
Meine Woche
Gesehen: Drive my car (2021) von Ryūsuke Hamaguchi mit Hidetoshi Nishijima und Toko Miura. Ein wunderschöner Film der auf einer Kurzgeschichte von Haruki Murakami beruht. Wirkt blutdrucksenkend, aber ich möchte auch sämtliche Klamotten des Protagonisten haben und seine Möbel….
„Altern“ von Elke Heidenreich: „Fahrt zur Hölle! Ich geh schon mal vor“
Auf gar keinen Fall wollte Elke Heidenreich ein Buch über das Altern schreiben. Dann hat sie damit aber gleich angefangen. Ein Besuch in ihrem Haus in Köln
Die Pariser Banlieues sind brutal – brutal vielfältig
Der Ruf der Pariser Banlieues ist miserabel. Anne Weber schreibt in «Bannmeilen» die Banlieues aus ihrem Tabu heraus.
Ökobilanz – Von der Kunst, das Klima zu retten
Der Kunstbetrieb ist mit seinen Messen und Ausstellungen Teil des Klimaproblems. Doch es gibt ein Umdenken, beschreibt der Kunsthistoriker Robert Fleck im Buch „Kunst und Ökologie“: von der Ökoavantgarde der Kunst der Nachkriegszeit bis heute.Von Robert Fleck…
Verträumt, verhüllt, verfügbar – Darstellungen von Mutterschaft und der Irrtum absoluter Erfüllung
von Susanne D. Engling Neben meinem Schreibtisch hängt ein Bild….
Muttertag special: Die Mutter-Tochter-Beziehung im Roman
Giovanni Segantini: Die bösen Mütter Im letzten Jahr begegneten mir besonders viele Romane, die sich mit der Thematik „Mutter-Tochter-Beziehung“ beschäftigen. Ein Grund, mich zu erinnern und bereits auf dem Blog besprochene ältere und neuere hier in einer Sammlung, in einem …
Man lerne, was auftaucht
Das lyrische Ich dieser Texte ist nicht humanes Deutungszentrum, sondern schmerzempfindliche Membran, „Erinnerung der Erde“, zufälliger Kreuzungspunkt, Echo oder Spiegelreflexion. Viele dieser Gedichte lesen sich wie Lehrstücke zum Verlernen der abendländischen Subjektivität, wie Anleitungen hin zu einem anderen Blick, einem …
“Federn lassen – Dr. Nice”: ZDF, 20.15 Uhr
In der heutigen Episode “Federn lassen” der Serie “Dr. Nice”, die um 20.15 Uhr im ZDF gezeigt wird, erwartet uns ein spannendes und emotionales Geschehen….
Ohne Titel
Das Geheimnis der Knospe zarter Hülle Zart und leise deckt dich das Lilienkelch- blatt ein. Unversehrt und rein \[\]Weicher Schnee rieselt in Flocken Hüllet Erde und Pflanze in weisser Netze Flor. Immer dichter wird alles und träumt in die……
Freiheit der Literatur: «Es muss einen Raum dafür geben, alles denken zu dürfen»
Moral sei kein Grund, um Literatur nachträglich zu korrigieren, sagt Melanie Möller. Die Literaturwissenschafterin plädiert für die Freiheit der Literatur.
«Collections» gewinnt Schweizer Kinder- und Jugendbuchpreis 2024
Das poetische Buch von Victoire de Changy und Fanny Dreyer regt an zum Träumen, Diskutieren und Philosophieren.
„Nostalgia“ von André Kubiczek: „Ich wollte das Buch schreiben, um schlechte Träume zu vertreiben“
André Kubiczeks Mutter kam aus Laos in die DDR. In seinem neuen Roman spürt er ihrer Geschichte nach – und auch seiner eigenen. Es geht dabei um mehr als Identität….
Ein im eigenen Hause verbotenes Buch? „Ruth“ von Elisabeth Gaskell.
Meine bisherigen Erfahrungen mit Elisabeth Gaskell habe ich bereits in meinen Besprechungen zu „Wives and Daughters“ und „Mary Barton“ ausgebreitet. „Mary Barton“ hat mir im Studium nicht besonders gefallen. Wobei sich auch hier als erwachsener Leser, wenn man nicht mehr …
BÜCHERSCHAU DES TAGES: Wie Hammerschläge auf weichem Holz
Viele Amerikaner sind arm, weil andere von ihnen profitieren, lernt die taz in Matthew Desmonds „Armut“. Und in Onur Erdurs „Schule des Südens“ lernt die taz außerdem, dass der Postkolonialismus nicht in einem Pariser Elfenbeinturm erfunden wurde. Nicht …
Für eine bessere Welt: ChatGPT-Macher kündigen Media Manager für Urheber und Verlage an
In einem Blog-Beitrag kündigt die Firma OpenAI einen nicht näher spezifizierten »Media Manager« für Urheber und Verlage an, mit dem diese die Nutzung ihrer Inhalte durch die KI steuern können sollen. Der Beitrag trieft vor »Menschlichkeit« und »Respekt«, die Absicht …
Efeu – Die Kulturrundschau vom 11.05.2024 – Literatur
Paul Jandl hat in der NZZ endgültig genug vom literarischen Trend der Autofiktion: „In der Kunst ist alles möglich“, aber alle wollen nur über „Selbsterfahrenes“ schreiben. Was diese Romane „im Ästhetischen auszeichnet, ist ein blässlicher und uniformer Realismus, der der …
Verlosung zum Gratis Kids Comic Tag 2024
Anlässlich des diesjährigen Gratis Kids Comic Tages am 11. Mai verlosen wir zwei Comics aus dem CrossCult-Verlag: „Rebis – Ein Kind der Natur“ von Irene Marchesini und Carlotta Dicataldo und „Eine Ode an das Meer“ von Pablo Carbonell und Tony …
Şehnaz Dost: ruh
Die Liebe in Zeiten des Rassismus: Şehnaz Dost erzählt in ihrem Debütroman ruh von Alltagsrassismus, Familie und postmigrantischer Identität – aber auch von Liebe. Cemal kämpft, viel zu viele Kämpfe auf einmal….
Stefanie Gerhold – Das Lächeln der Königin (Buch)
Wie kam die berühmte Büste der Nofrete nach Berlin? Oder besser gefragt: Durch wen kam sie dahin? Stefanie……
Bäume lernen
Die ungarische Lyrikerin Ágnes Nemes Nagy las ich, mit angehaltenem Atem, in den 80er Jahren in der Nachdichtung Franz Fühmanns. Vor zwei Jahren frischte eins der roughbooks Urs Engelers die Lektüre auf, es gab Wiedererkennbares, vor allem aber Neues. Ich …
Wer «ich» schreibt, lügt schon: Vielleicht sind Schriftsteller nie weiter von sich weg, als wenn sie von sich selbst reden
Autofiktion hat Konjunktur: Jahr für Jahr erscheinen Dutzende von Romanen über Selbsterfahrenes. Was sie auszeichnet, ist ein blässlicher Realismus, der der Wirklichkeit nichts schuldig bleiben will.
Gabriele Tergit: «Ich habe das deutsche Judentum geliebt. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie es mich verbittert, es hier beschimpft, verleumdet und verhöhnt zu sehen»
Die jüdische Journalistin und Autorin ist eine wichtige Chronistin der Goldenen Zwanziger in Berlin. Sie hat Hitler bekämpft, aber auch den Zionismus vehement abgelehnt. Palästina war für sie ein Horrorszenario….
Marie von Nazareth
(Meiner liebsten Kete Parsenow) Träume, säume, Marienmädchen – Überall löscht der Rosenwind Die schwarzen Sterne aus. Wiege im Arme dein Seelchen. Alle Kinder kommen auf Lämmern Zottehotte geritten Gottlingchen sehen Und die vielen Schimmerblumen An den Hecken……