Alle Artikel von tell

Die Frage nach dem Bösen

In unseren Lektüretipps weisen wir auf Bücher hin, die uns begeistert, erschüttert, erheitert haben: Klassiker, Entdeckungen, Kuriositäten. Warum warnte Joseph die anderen Familien nicht, nachdem er erfahren hatte, dass die Kinder von Bethlehem umgebracht werden sollten?…

Gefährliches Denken

Denken gilt in der modernen Gesellschaft als Kardinaltugend. Der „Ausgang aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit“ – so Kants berühmte Definition der Aufklärung – führt über das eigenständige Denken. Wie viele andere Aufklärer setzt Kant darauf, dass der Mut, sich des …

Aus dem Leben gefallen

Im Jahr 1999 nahm die Luftwaffe der Bundeswehr zum ersten Mal nach dem Zweiten Weltkrieg an einem Auslandseinsatz teil. Das geschah im Kosovo-Krieg. Seither mehren sich die Einsätze, sie gipfelten im Afghanistankonflikt….

#Ruhm

Liebe Sieglinde Geisel, es freut mich, dass Ihnen mein kürzlich in Ihrem Online-Magazin tell erschienener Aufsatz über „Kleists Briefwechsel mit einer Dame“ gefallen hat, jenes Manuskriptkonvolut, dessen Echtheit derzeit geprüft werden dürfte….

Vers für Vers: Gedicht des Monats

Einmal im Monat wird hier ein Gedicht vorgestellt, reflektiert, gelobt, kritisiert. Berühmte und zu Unrecht vergessene, alte und nicht ganz so alte – durchweg Gedichte, die etwas sagen, was man anders nicht sagen kann. Wenn Sie am Sonntag morgen Ihre …

Blinde Zeichen

Vor zwei Jahren klagte Maxim Biller in der Zeit, der deutschsprachigen Literatur fehlten „lebendige literarische Stimmen von Migranten“. Was er lese, sei saft- und kraftlos, die Literaten passten sich an „und kassieren Wohlfühlpreise.“ Als Provokation und Ansporn mag …

Li Shangyin 3Heimkehr auf schmuckem Sattel

Dies ist der dritte von vier Texten zu Gedichten des altchinesischen Dichters Li Shangyin. Das dritte Gedicht hebt sich mit nur fünf Schriftzeichen pro Zeile formal von den anderen ab. Hier die Originalfassung mit Interlinear-Übersetzung (bitte auf die jeweilige …

Das Spiel, das die Zeit anhält

Ich tue so, als schreibe ich über Fußball, aber ich schreibe, wie immer, über die Zeit, die verrinnt. Die Fußball-Europameisterschaft rückt näher, und die fußballbegeisterten Intellektuellen – selten wie ein vierblättriges Kleeblatt – legen sich schon wieder ihre Begründungen …

Schule des Sehens

Mit Max Liebermann war Harry Graf Kessler befreundet, und oft war er in dessen Haus am Pariser Platz zu Gast. Insofern ist der Ort der Ausstellung gut gewählt. Gleich im Foyer, links vom Eingang, projiziert ein Beamer Bilder und …